Vater Martin ist Schuster und lebt in einem kleinen Dorf im weiten Russland ganz allein. Seine Frau ist gestorben und seine Kinder wohnen weit weg.
Vater Martin ist ein zufriedener, alter Mann, der gerne anderen hilft. Zwei Waisenkinder – Lind und Christopher – kommen ihn oft besuchen. Sie trinken gemeinsam Tee, helfen Vater Martin bei der Arbeit oder er erzählt ihnen wunderschöne Geschichten.
Eines Nachts, kurz vor Weihnachten, erscheint Vater Martin ein Engel, der ihm seinen Besuch ankündigt. Aufgeregt erzählt er am nächsten Tag Linda und Christopher davon. Gemeinsam warten sie auf den Engel, überlegen, wie er aussehen wird und was er sagen wird.
Am Weihnachtstag kommen Straßenkehrer die Straße entlang. Sie frieren und haben Hunger. Vater Martin lädt sie ein, sich bei ihm in der Werkstatt aufzuwärmen und eine warme Suppe zu essen. Ein wenig später kommt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern die Straße entlang. Das Baby hat ganz kalte Füße, weil sie sich keine Schuhe leisten können.
Vater Martin schenkt der Kleinen ein Paar gebrauchte Schuhe seiner eigenen Kinder und bereitet einen Tee für die frierende Familie. Diese bedanken sich und ziehen zufrieden weiter.
Danach sieht er ein Mädchen, dass von einer Gruppe Kinder ausgelacht wird, weil es Narben im Gesicht hat. Er geht zu ihr, redet ihr Mut zu und das Mädchen bedankt sich bei Vater Martin für seine Hilfe.
Am Abend ist Vater Martin traurig – der Engel hat ihn nicht besucht. Linda und Christopher gehen ins Waisenhaus zurück und Vater Martin bleibt allein in der Werkstatt zurück.
Doch plötzlich erscheint der Engel wieder! Er sieht auch alle Personen wieder, denen er an diesem Tag auf unterschiedliche Weise geholfen hat. Der Engel sagt: Wo immer du einem Menschen geholfen hast, war ich bei dir!
Vater Martin ist erstaunt, aber glücklich. Nun hat ihn der Engel doch besucht und er hat es gar nicht bemerkt!