„Vier, fünf, sechs“ – beim Zählen der kleinen Murmeln in der Dose tut sich Max sichtlich leicht. Im Herbst soll er die erste Klasse besuchen und absolviert gerade mit zwei anderen Kindern im Büro der Direktorin die Schulreifeprüfung: Es gibt keine klaren Regeln, wie diese Tests im Detail abzulaufen haben, das liegt in der Praxis im Ermessen der Schule. Überprüft werden neben körperlicher Belastbarkeit auch die Sprache des Kindes und die Fähigkeit zuzuhören. Zudem sollte das Kind Interesse an Buchstaben und Zahlen zeigen und eine natürliche Neugierde und Wissbegierde mitbringen. Auch das Balancieren am Seil, das Schreiben des eigenen Namens und die Wiedergabe einer kurzen Geschichte meistert Max sehr gut: „Juhu – ich darf endlich in die Schule gehen!“, freut er sich, als er aus dem Direktionszimmer kommt.
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule stellt eine einschneidende Veränderung im Leben eines Kindes dar. Bereits der erste Kontakt mit der Schule ist für jedes Kind maßgebend, denn an diesem ersten Kontakttag mit der Schule werden prägende Erfahrungen gemacht, die entscheidend für die weitere Entwicklung unserer Kinder sind. Im Unterschied zum Kindergarten gibt es veränderte Strukturen, Regeln und Anforderungen, die einen Schulalltag kennzeichnen. Das Wesentliche dabei ist die Vorfreude auf die Schule, die es im Laufe der Jahre zu bewahren gilt.
„DAS GRAS WÄCHST NICHT SCHNELLER, WENN MAN DARAN ZIEHT“, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Plastischer kann man die Tatsache nicht beschreiben, dass Kinder Zeit brauchen, wenn in ihnen Fähigkeiten nachhaltig heranreifen sollen. Für Max ist die Zeit bald gekommen, und er wird im Herbst als stolzer Schulanfänger vor unseren Türen stehen.