Kommentar zur neuen Bildungsreform

on 19. Januar 2016

Ende November präsentierten Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek und Staatssekretär Harald Mahrer die Bildungsreform 2016. Diese tritt ab dem Schuljahr 2016/17 in Kraft und bringt vor allem Änderungen in den Bereichen Gesamtschule, Schulverwaltung und Elementarbildung. Neu sind unter anderem eine verpflichtende Potenzialanalyse für Kinder ab 3,5 Jahren sowie ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr. Die Schulautonomie wird aufgewertet. So können Schulen ab Herbst 2016 autonom Schwerpunkte setzen und Direktoren entscheiden, welche Lehrkräfte eingestellt werden. Darüber hinaus werden Modellregionen für die Gesamtschule und neun Bildungsdirektionen eingeführt.

Trotz vieler Neuerungen die die Schulreform mit sich bringt, ist aus unserer Sicht der große Wurf noch nicht dabei. Zwar wurde die Schulautonomie erhöht – in Gymnasien kann die Lehrplanabweichung sogar bis zu 33% betragen – in Volksschulen jedoch nur bis zu 5%. Auch die Direktion darf nun bei der Auswahl der Lehrer mitbestimmen – muss diese aber aus einem vorbestimmten Lehrerpool selektieren. Die Ausbildung der Pädagogen ist noch zu theoretisch, wir würden uns mehr praxisorientierte Vorbereitung der zukünftigen Lehrkräfte wünschen. Neue pädagogische Ansätze, wie wir sie in unserer Schule anwenden, finden in der neuen Bildungsreform (noch) keinen Platz. Genau deshalb war es für uns unumgänglich, mit der B.E.L. eine neue Art von Schule anzubieten, die sich an den Anforderungen der Gegenwart orientiert. Wir wollten einen Ort schaffen, der neben der Wissensvermittlung, Freude und Begeisterung ermöglicht – als Grundvoraussetzung für richtiges Lernen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis auch das öffentliche Schulsystem auf diesen Zug aufspringt.

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